Fütterung bei Hufrehe
Was du über Fütterung bei Hufrehe wissen solltest: Was darf ein Pferd bei akuter Hufrehe
Heu ist nicht gleich Heu. Unterschiedliches Heu von verschiedenen Landwirten, Standorten und anderen Faktoren bietet unterschiedliche Mengen an Nährstoffen, Mineralien, Spurenelementen und Energie.
In dieser Artikelreihe geht es rund um das Thema Heu – Was macht dieses Raufutter in der Pferdefütterung so besonders? Wie viel Heu ist gut für mein Pferd? Wie erkenne ich gutes Heu?
Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Wasser, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine sind lebenswichtige Nährstoffe, die das Pferd braucht. Qualitativ hochwertiges Heu enthält diese Stoffe in ausreichender Menge. So kann ein Pferd, das nicht oder nur wenig arbeitet, problemlos davon allein leben, wenn es ausreichende Mengen Heu erhält.
Im Allgemeinen ist gutes Heu so reich an Kalzium (5 bis 7 Gramm pro Kilogramm Trockenmasse) und Phosphor (2 bis 3 Gramm pro Kilogramm Trockenmasse), dass es den Nährstoffbedarf eines erwachsenen Pferdes problemlos decken kann.
Der Magnesiumgehalt von Heu kann je nach Zusammensetzung der Vegetation, Düngung, Pflanzenverfügbarkeit und Bodenaktivität variieren, liegt aber ebenfalls zwischen 1,5 und 2,9 Gramm pro Kilogramm Trockenmasse. Die Deckung des Magnesiumbedarfs durch die ausschließliche Fütterung von Heu kann nicht mit Sicherheit garantiert werden.
Heutzutage weist das Futter einen großen Mangel an hochwertigen Aminosäuren auf. Dies ist in der Regel darauf zurückzuführen, dass das Heu zu spät im Jahr geschnitten wird. Das macht das Heu strukturreich, d. h. es enthält mehr langstielige Stängel, aber weniger Eiweiß. Die kleinsten Bestandteile von Eiweiß sind Aminosäuren. Pflanzen können Aminosäuren selbst herstellen. Tiere, wie Pferde und Menschen, müssen die essenziellen Aminosäuren über die Nahrung aufnehmen. Hochwertiges Eiweiß enthält viele der essenziellen Aminosäuren. Äußerlich lässt sich ein Mangel an essenziellen Aminosäuren in den Muskeln erkennen. Wenn sie nicht fest sind, obwohl sich das Training nicht verändert hat, ist ein Mangel an Aminosäuren zu vermuten. Um sicherzugehen, kann das Heu zur Untersuchung eingeschickt werden.
Das Problem ist, dass die Böden und damit auch die Pflanzen, die darauf wachsen, nicht mehr so nährstoffreich sind wie früher. Hinzu kommt, dass die Vegetation heute meist recht einseitig ist. Früher deckten Pferde ihren Bedarf an Spurenelementen, Mineralien und Vitaminen durch das gezielte Fressen bestimmter Kräuter. Für Hauspferde ist das heute kaum noch möglich, und auch das Heu stammt kaum noch von Flächen die sich durch eine große Vegetationsvielfalt auszeichnen. Mineralstoffe, d. h. Mengenelemente, deren Bedarf in Gramm angegeben wird und Spurenelemente, die in Milligramm gemessen werden, sind für den Körper lebenswichtig, da sie verschiedene Aufgaben im Stoffwechsel erfüllen. Sie aktivieren zum Beispiel Enzyme und sind manchmal ein Teil von ihnen, ebenso wie Vitamine, Hormone usw. Sie sind auch wichtig für das Gewebe, die Knochenbildung, den Sauerstofftransport und weitere Körperfunktionen.
Ein Kilogramm früh geerntetes Heu enthält bis zu 9 MJ Energie (entspricht etwa 0,8 kg Hafer). Spät geerntetes Heu enthält dagegen nur bis zu 6 MJ pro Kilogramm (entspricht etwa 0,5 kg Hafer).
Bei der Verwendung von Kraftfutter darf maximal ein Gramm Stärke pro Mahlzeit und pro Kilogramm Gewicht des Pferdes enthalten sein. Ein Teil der Energie aus Kraftfutter kann durch Öl ersetzt werden. Hier gilt ein Gramm pro Tag und pro Kilogramm des Pferdes als Grenzwert.
Nach Angaben der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie beträgt der Energiebedarf eines 600 Kilogramm schweren Warmblüters in Stallhaltung etwa 63 MJ. Dies wird als Unterhaltsbedarf bezeichnet. Wenn möglich, sollte dies durch die tägliche Heufütterung abgedeckt werden.
Das bedeutet, dass ein Pferd mit einem Energiebedarf von 63 MJ, bei einem Energiegehalt im Heu von 6 MJ pro Kilogramm unegfähr 10 kg Heu braucht.
Auch ein entsprechender Mehrbedarf an Energie durch Training, Krankheit, Trächtigkeit usw. kann bis zu einem gewissen Grad durch das Heu gedeckt werden. Vor allem wenn es sich um frühgeerntetes Heu handelt, dass einen höheren MJ-Gehalt hat.
Ist dies nicht der Fall, kann ein zusätzliches Futtermittel wie Heucobs, Luzerne, Rübenschnitzel, Hafer, Getreide oder anderes verwendet werden, um den fehlenden Energiebedarf zu decken.
Um die Qualität des Heus zu beurteilen, müssen wir unsere Sinne aktivieren.
Wie fühlt sich das Heu an? Nimm es in die Hand und fühle wie es sich anfühlt. Fühlt es sich vielleicht leicht feucht an, ist es sperrig? Dann ab auf den Misthaufen damit! Dieses Heu sollte nicht mehr verfüttert werden. Verunreinigungen kommen im Heu immer vor. Bei der Produktion lässt es sich einfach nicht vermeiden, dass mal ein Stein oder ein bisschen Erde mit reingelangt. Dennoch solltest du darauf achten, dass das Heu möglichst keine Verunreinigungen enthält. Bei Schimmelpilzbefall sollte das Heu unter keinen Umständen verfüttern werden und der gesamte Heuballen weg.
In diesem Artikel ging es um die Nährstoffe des Raufutters Heu und wie viel ein Pferd davon bentigt. Im nächsten Artikel zum Thema „Ist 24 Stunden Heu gut für mein Pferd?“ erfährst du die Vor- und Nachteile von freiverfügbarem Heu sowie allgemeines zu Fresspausen beim Pferd. Im vorherigen Artikel „Raufutter – Heu“ geht es um die grundlegenden Eigenschaften von Heu.
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Was du über Fütterung bei Hufrehe wissen solltest: Was darf ein Pferd bei akuter Hufrehe
Expertenwissen: Dieser Artikel wurde von Kim Lina Pethahn, einer unabhängigen Futtermittelberaterin, geschrieben. wertvolles und nährstoffreiches
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