Hund springt im Wasser

Die Wasserrute beim Hund

Viele Hundehalter haben schon einmal von der Wasserrute“,  „Hammelschwanz“ oder „Coldtail“ gehört. Aber was ist eine Wasserrute eigentlich und wie entsteht sie?

Die Wasserrute beim Hund ist eine für den geliebten Vierbeiner sehr schmerzhafte Erkrankung des Schwanzansatzes. Meist hervorgerufen durch ausgiebiges Schwimmen in kaltem oder warmen Wasser.

In der Fachsprache heißt die „Wasserrute“ auch Kogzygeale Myopathie. Da die Erkrankung eher selten auftritt und manche Hunde anfälliger sind als andere, ist noch nicht viel darüber bekannt. Vielen Tierärzten ist der Begriff „Wasserrute“ auch gar nicht geläufig.

Auch wenn der Hund sehr starke Schmerzen empfindet, erfolgt die Heilung meist rasch und ohne Folgeschäden.

Was du über die Wasserrute beim Hund wissen solltest:

Wie entsteht eine Wasserrute beim Hund?

Die Entstehung einer Wasserrute ist meist vielfältig, aber am häufigsten entsteht die Erkrankung durch ausgiebiges Schwimmen und die Auskühlung des Schwanzansatzes.

Die häufigste Ursache einer Wasserrute ist wohl eine Durchblutungsstörung am Schwanzansatz, hervorgerufen durch nasses und kaltes Fell und dem abwechselnden Schwimmen und Warten beim zum Beispiel Aportiertraining. Starke Belastungen durch (Jagd-)Training in den kalten Monaten sowie dem Schwimmen in sehr kaltem oder warmem Wasser begünstigen eine Wasserrute deutlich. Diese Belastungen gepaart mit sowieso schon hoher Rutentätigkeit des Hundes führt dann häufig zur schmerzhaften Durchblutungsstörung.

Weitere Auslöser einer Wasserrute beim Hund können die Stauchung der Schwanzwirbel sein oder ein langer Aufenthalt in einer zu kleinen Transportbox. Auch ein ausgiebiges Spiel bei kalter Witterung gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit oder nassem Fell kann aber auch schon ein Auslöser einer Wasserrute beim Hund sein.

Symptome einer Wasserrute

Wie sehen die typischen Symptome der Wasserrute oder dem Hammelschwanz aus?

Das prägnanteste Merkmal woran man eine Wasserrute erkennt, ist die auffällige Schwanzhaltung. Der Hund streckt den Schwanz in der Regel am Schwanz-Ansatz waagerecht, wonach der Schwanz dann schlaff herunterhängt. Die Rute wird vom Hund nicht mehr eingesetzt – kein Wedeln oder aufstellen. Dies natürlich aufgrund der ausgeprägten Schmerzen, die die Erkrankung hervorruft.

Eine weitere Schonhaltung tritt beim Sitzen auf. Hier setzt sich der Hund in den sogenannten „Welpensitz“ wobei die Beine seitlich unter dem Körper weggestreckt werden um die Rute nicht zu belasten.

Aufgrund der hohen Schmerzen ist der Hund oft unruhig und rastlos, auch ein winseln kann zu hören sein. Zudem schläft der Hund oft schlecht.

 

Symptome:

  • Schlaffe Rute, die ein paar Zentimeter waagerecht gestreckt wird
  • Unruhe und evtl. Schmerzaggression bei Berührung
  • Der Hund macht kein Sitz / macht „Welpensitz“
  • Die Rute wird nicht mehr eingesetzt
  • Der Hund schläft schlecht

Oft betroffene Hunderassen

Welche Hunderasse hat eine besondere Veranlagung zu einer Wasserrute?

Oft sind es Labradore, Golden Retriever, Setter Pointer oder Flatcoated Retriever die an einer Wasserrute leiden. Wobei es eigentlich keine rasseabhängige Veranlagung gibt. Vielmehr sind diese Hunde oft ziemliche Wasserratten, werden zum Apportieren eingesetzt und haben zusätzlich noch eine erhöhte Rutentätigkeit.

Rüden erkranken öfter. Eigentlich kann ein Hund jeden Alters erkranken, wobei natürlich der Schwerpunkt in den aktiven Jahren liegt.

Um es beim Sport nicht zu übertreiben, kann dir zum Beispiel unser Aktivitätstracker für Hunde helfen.

Dauer einer Wasserrute

Der Krankheitsverlauf ist relativ schnell, aus diesem Grund unterschätzen leider einige Hundehalter die doch sehr schmerzhafte Erkrankung der Wasserrute beim Hund. In der Regel geht es dem Hund schon nach einigen Tagen besser und es bleiben auch keine langfristigen Schäden zurück.

Wasserrute - Was tun?

„Mein Hund streckt den Schwanz so komisch ab, was kann ich tun?“ „Er lässt sich nicht am Schwanz anfassen und zeigt die Zähne.“

Als erstes sollte der Gang zum Tierarzt Pflicht sein. Dieser wird sich die Rute genau anschauen. Ein Röntgen oder MRT, eine Blutuntersuchung sowie die Messung der Muskelaktivität werden gemacht, um einen Bruch des Schwanzes und langfristige Schäden auszuschließen. Ist die Diagnose am Ende eindeutig gestellt, wird dem Hund meist ein Schmerzmittel verschrieben. Da der Hund ohne dieses sehr große Schmerzen hat, sollte ein verantwortungsvoller Hundebesitzer bei Verdacht auf eine Wasserrute immer zum Tierarzt gehen!

Wasserrute beim Hund vorbeugen

Einer Wasserrute kann man vorbeugen, indem man zumindest schon einmal die äußeren Gegebenheiten für den Hund verbessert. Beim Jagdtraining/Apportiertraining sollte der Hund in seiner Wartezeit nicht auf seiner nassen Rute im Kalten sitzen. Hier kannst du zum Beispiel den Hund abtrocknen (fördert auch die Durchblutung) oder ihm etwas unterlegen, damit er nicht auf dem kalten Boden sitzt. Wenn er nicht sitzen muss, sollte er lieber liegen. Wie jeder gute Hundesportler weiß, sollte ein Hund vor Höchstbelastungen gut trainiert sein. Ist der Hund allgemein gut trainiert, wird ihm auch ein Training bei widrigen Bedingungen nicht so viel ausmachen wie einem untrainierten Hund

4 Tipps, um einer Wasserrute vorzubeugen

Mit diesen 4 Tipps kannst du deinem Hund die schmerzhafte Wasserrute ersparen.

  1. Hund nicht mit nassem Fell im Kalten sitzen lassen
  2. Hund öfter abtrocknen
  3. Pausen machen
  4. Hund nicht zu lange in kleinen Boxen lassen (eigentlich selbstverständlich…)

Fazit:

Eine Wasserrute kommt eher selten vor und ist nach ein paar Tagen wieder abgeklungen. Der Hund hat sehr große Schmerzen und der Gang zum Tierarzt sollte auf jeden Fall erfolgen. Prädestiniert für eine Wasserrute sind jagdlich geführte Hunderassen oft im Bereich des Apportierens.

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