horse eating a poisonous plant

Giftige Pflanzen für Pferde

Expertenwissen: Dieser Artikel wurde von Kim Lina Pethahn, einer unabhängigen Futtermittelberaterin, geschrieben.

Häufige Symptome und was zu vermeiden ist

Giftige Pflanzen gibt es überall auf der Welt, und leider wissen Pferde nicht immer, dass das, was sie fressen, gefährlich oder sogar tödlich sein kann.

Der Mensch ist dafür verantwortlich, giftige Pflanzen von den Feldern und den Ställen fernzuhalten. Aber es können Fehler gemacht werden, oder das Pferd frisst beim Ausritt etwas und zeigt dann ein ungewöhnliches Verhalten. Auch in diesen stressigen Situationen ist es wichtig, zum Wohle des Pferdes Ruhe zu bewahren und so gut wie möglich zu helfen.

Was passiert mit dem Körper?

Giftige Pflanzen enthalten Inhaltsstoffe, die beim Verzehr giftig sind. Der Grad der Toxizität einer Pflanze hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier macht die Dosis das Gift. Die Dosis der in der Pflanze vorhandenen Toxine hängt unter anderem von der Düngung, der Jahreszeit und dem Wetter ab.

Die in einer Giftpflanze enthaltenen Toxine lassen sich in verschiedene Stoffgruppen einteilen. Hier finden sich Alkaloide und Enzyme, aber auch Hormone, Nitrate, Oxalsäuren, Proteine, Saponine, Terpene und Terpenderivate.

Diese Stoffe zeichnen sich durch einen bitteren Geschmack aus. Sie kommen in verschiedenen Formen in Pflanzen vor und können in höheren Dosen zu Vergiftungen führen. In der richtigen Menge können sie jedoch als Arzneimittel verwendet werden.

In jedem Organismus sind Enzyme für den Stoffwechsel unerlässlich. Sie beeinflussen die Funktionen des Körpers durch biochemische Reaktionen und halten ihn so am Laufen. Aber auch hier führt eine erhöhte Dosis zu Vergiftungen. So führt das Enzym Thiaminase zur Zerstörung von Vitamin B1, das für den Stoffwechsel unerlässlich ist.

Berüchtigte, giftige Pflanzen

Verschiedene Pflanzen haben unterschiedliche Auswirkungen, manche verursachen nur leichte Symptome, andere können zum Tod führen.

Vorsichtig! Sogar im Heu können sich giftige Pflanzen verstecken. Während die meisten Pferde bitter schmeckende Giftpflanzen meiden, versteckt das getrocknete Heu diese.

10 häufige und giftige Pflanzen:

  1. Nieswurz – Toxizität: extrem – 60g sind tödlich
  1. Belladonna – Toxizität: extrem – 120g sind tödlich
  1. Bilsenkraut – Toxizität: extrem – 125g sind tödlich
  1. Fingerhut – Toxizität: extrem – 200g frische Blätter oder 25g getrocknete Blätter sind tödlich
  1. Eisenhut – Toxizität: extrem – 300g sind tödlich
  1. Azalee – Toxizität: hoch – 450 bis 900 g können tödlich sein
  1. Sycamore – Toxizität: extrem – Atypische Myopathie folgt und führt in 70% der Fälle zum Tod
  1. Wermut – Toxizität: hoch – 500g können bei trächtigen Stuten zu Fehlgeburten führen
  1. Seidenpflanzen – Toxizität: hoch – tödlich in hohen Dosen, Schweregrad abhängig von der Art
  1. Rosskastanien – Toxizität: mäßig bis hoch – selten tödlich, kann aber zu Koliken führen

Häufige Symptome

Die Symptome, die durch eine Vergiftung mit einer Giftpflanze hervorgerufen werden, sind so vielfältig wie die Anzahl der Pflanzen selbst. Die wichtigsten haben wir hier für Sie zusammengestellt:

– Kurzatmigkeit

– Ungewöhnlicher Speichelfluss bis hin zum Schaum vor dem Mund

– Zittern bis hin zu Krämpfen

– Geweitete Pupillen

– Koliken

– Durchfall

Wie behandelt man Vergiftungen beim Pferd

Am wichtigsten ist, dass Sie ruhig bleiben, um Ihr Pferd nicht noch mehr zu stressen.

Besteht der Verdacht einer Vergiftung durch eine giftige Pflanze? Ist dies der Fall, sollte sofort der Tierarzt gerufen werden. Es ist am besten, die Pflanze, die im Verdacht steht, die Vergiftung verursacht zu haben, aufzubewahren und dem Tierarzt zu zeigen. Bis der Tierarzt eintrifft, sollte das Pferd möglichst nicht mehr fressen und so viel wie möglich trinken. Um das Verletzungsrisiko bei möglichen Anfällen durch eine giftige Pflanze zu verringern, ist es von Vorteil, die Box mit Einstreu zu polstern oder das Pferd auf einen offeneren Platz mit weichem Boden zu bringen.

Wie kann ich es verhindern?

Ein wichtiger Beitrag zur Prävention ist die regelmäßige Auffrischung des Wissens über giftige Pflanzen. Wem das allein zu langweilig ist, der kann sich einfach Freunde aus dem Stall schnappen und mit ihnen die Giftpflanzen wiederholen – so hat man nicht nur selbst etwas davon, sondern sensibilisiert auch die Menschen für dieses Thema.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Vorbeugung ist das regelmäßige Absuchen der Koppeln und des Stallgeländes nach giftigen Pflanzen und das sofortige Entfernen der gefundenen Pflanzen mitsamt ihren Wurzeln. Je mehr Reiter im Stall sind, desto sicherer ist das Stallgelände.

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